Projekt

Aufgaben und Ziele
Die fortwährende Nutzung durch den Menschen hat einen starken Einfluss auf den Wald als Lebensraum für viele Tierarten. Die Verringerung des Quartierangebots durch Waldbewirtschaftung ist schon seit längerem erkannt worden. Auswirkungen des Fehlens von entsprechenden Waldstrukturen für Jagdlebensräume von Fledermäusen wurden bis jetzt nicht umfassend untersucht. Aus diesem Grund ist es notwendig festzustellen, auf welche Waldstrukturen Fledermäuse für die Jagd angewiesen sind, um diese Strukturen dauerhaft vorzuhalten oder auch erst zu schaffen.

Da Analysen dieser Jagdstrukturen bislang kaum vorhanden sind, soll dieses Projekt einen Beitrag dazu leisten, wobei der Schwerpunkt auf der Ableitung von forstlichen Maßnahmen liegt. Da hierfür nicht nur die botanische Ausprägung des Waldes, sondern auch die dreidimensionale Gestalt des Habitats genauer untersucht werden müssen, sollten für derartige Untersuchungen die räumlichen Daten der Vegetationsstruktur als auch der Fledermausaktivität in allen drei Dimensionen erfasst werden.

Innerhalb des Vorhabens wird die Lebensweise der beiden geschützten Fledermausarten Mopsfledermaus und Bechsteinfledermaus beispielhaft untersucht und Daten zu deren Jagdhabitaten ermittelt. Für die Erhebung der räumlichen Walddaten wird ein terrestrischer Laserscanner eingesetzt, der es erlaubt, akkurate räumliche Informationen in digitaler Form zu erfassen. Diese werden mit Daten zur Fledermausaktivität verschnitten. Die kombinierten Daten ermöglichen Rückschlüsse auf die Abhängigkeit jagender Fledermäuse von der dreidimensionalen Struktur ihrer Umgebung. Über diese Zusammenhänge können forstliche Maßnahmen adressiert werden, die im Bereich des Forstamtes Ebrach beispielhaft umgesetzt werden.

Partner
Der Lehrstuhl für Zoologie II der Universität Erlangen-Nürnberg beschäftigt sich mit der Untersuchung der Lebensweise von Fledermäusen durch moderne und nichtinvasive bioakustische Erfassungsmethoden. So verfügt der Lehrstuhl über Apparaturen zur automatischen Erfassung der Ultraschallrufe der Fledermäuse, mittels derer eine Einschätzung der Aktivität sowie eine Rekonstruktion der Flugbahnen erfolgen kann.

Das Institut für Waldwachstum der Universität Freiburg führt Untersuchungen zur Steuerung des Waldwachstums durch und leitet Bauminventurdaten aus terrestrisch erfassten Laserscandaten ab. Mit diesen Daten ist es möglich, sehr genau Strukturen in Wäldern zu analysieren und mit Parametern zu beschreiben und so eine dreidimensionale Darstellung der Vegetation sowie Steuerungsgrößen für das Waldwachstum abzuleiten.

Förderung
Das Projekt wird gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.